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Rasenpflege – Stufe 1: Die Grundpflege

Mähen

Der Rasenschnitt zählt zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen zur Erreichung einer guten Rasenqualität. Durch den regelmäßigen Schnitt wird der Rasen dichter und die Ausläuferbildung wird gefördert.
Die verschiedenen Gräserarten reagieren dabei sehr unterschiedlich auf Schnitthöhe und Schnitthäufigkeit.
Bei der Schnitthöhe von 30-40 mm können sich bei den Rasengräsern Lolium perenne und Poa pratensis ausreichende Wurzeln entwickeln, im Gegensatz zu einem ständigen Tiefschnitt, der eher die unerwünschte, flachwurzelnde Grasart Poa annua (Jährige Rispe) fördert. 

Der Schnittzeitpunkt sollte sich am Wachstum der Gräser orientieren. Optimal ist die Einhaltung der s.g. “Drittel-Regel”, dabei wird nur ein Drittel des Halms entfernt, damit eine hohe Narbendichte und ein optimaler Rasenaspekt erreicht werden. Auf diese Weise bleibt das Mähen stressfrei für die Gräser.

Wichtig ist auch das die Messer des Rasenmähers regelmäßig geschärft werden, damit der Halm sauber abgeschnitten und nicht ausgefranst wird.

Beachtet bei der Verwendung eines Mulchmähers oder eines Rasenroboters, das das Schnittgut sehr klein gehäckselt wird, damit die Mikroorganismen das Schnittgut wieder in gute Nährstoffe umsetzen können. Ausserdem solltet Ihr regelmäßig nachschauen ob es zu einer Verfilzung der Grasnarbe kommt. Wenn der Rasenfilz zu viel wird, kommt nicht mehr genügend Luft und Wasser an die Wurzel. Hier wäre ein öfters Lüften der Rasenfläche angebracht. Auch das verwenden eines Bodenverbesserers, um den Mikroorganismen etwas auf die Sprünge zu helfen, angebracht.

Beregnung

Durch häufige, kleine Beregnungsgaben gelangt das Wasser nur in die oberste Bodenschicht und bringt das Gras dazu die Wurzeln dort anzusiedeln. Die Durchwurzlungstiefe verringert sich. Es ist deshalb besser weniger oft aber dafür länger zu wässern.

Am besten sollten ca. 10 cm des Bodens durchfeuchtet sein. Je nach Bodenart ergibt sich daraus eine Wassermenge von ca. 15 – 25 l/m².

Bei Temperaturen von 20 bis 25 °C liegt der mittlere Wasserverbrauch bei ca. 2,5 l /m² /Tag, er kann jedoch bei Temperaturen von 30 °C auf über 5 l / m² / Tag ansteigen. Damit ergeben sich in der Praxis während der Sommermonate variable Beregnungsintervalle von 3 – 14 Tagen.

Nährstoffversorgung

Der “Wachstumsmotor” Stickstoff (N) sollte für die Strapazierrasengräser in mehreren Gaben möglichst als Langzeitdünger verabreicht werden.

Der Hauptnährstoff Stickstoff (N) fördert nicht nur das oberirdische Blattwachstum sondern sorgt auch bei angemessener Dosierung für eine Erhöhung der Wurzelmasse und des Wurzelhaarbesatzes. Der N-Bedarf der Gräser ist abhängig von der Grasart. So liegt die Jahresmenge je nach Standortbedingungen (Vegetationszeit) für die Rasengräser Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) und Poa pratensis (Wiesenrispe) bei etwa 25 bis 30 g Rein-N/m² pro Jahr.

Dabei spielt gerade die Benutzungsintensität eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Jahres-Stickstoffmenge. In der Empfehlung des Bundesinstituts für Sportwissenschaften werden für die verschiedenen Belastungsstufen angepasste Jahres-Stickstoffmengen angegeben.

  • Belastung gering: 15 g/m² pro Jahr
  • Belastung mittel: 20 g/m² pro Jahr
  • Belastung hoch: 25 g/m² pro Jahr

In Abhängigkeit von der geplanten N-Menge sollten die übrigen Hauptnährstoffe für den Rasen in einem angemessenen Verhältnis gedüngt werden. Als ein optimales Verhältnis der einzelnen Nährstoffe zueinander hat sich folgendes bewährt:

NP2O5K2OMgO
10.30.60.1
Verhältnis Hauptnährstoffmenge


Beispiel: Bei einer gewählten Jahres-Stickstoff-Menge von 25 g/m² ergibt sich rechnerische folgende Mengen für die übrigen Hauptnährstoffe:

 Jahresmenge g/m² 25 N + 7,5 P2O5 + 15 K2O + 2,5 MgO

Bei eventuellen Defiziten aus der Bodenanalyse wird der Bodenvorrat durch einen entsprechenden Zuschlag aufgefüllt.

ZierrasenGebrauchsrasenSportrasen
Stickstoff (N)10-1220-2525-30
Phosphor (P)2-45-67-9
Kalium (K)5-86-1212-16
Magnesium (Mg)1-21-32-5
Jährlicher Bedarf des Rasen g/m2

Bei der praktischen Umsetzung einer Rasendüngung kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Je nach Standortbedingungen verschieben sich die exakten Termine für die Startdüngung im März / April sowie die Erhaltungsdüngungen im Juni und August innerhalb einiger Wochen. 

Die erste Düngung kann durchgeführt werden, wenn die Forsythie blüht oder die Grünlandtemperatursumme bei 150 bis 200° C liegt. Hier der Link zu Temperatursumme in Deutschland: https://www.isip.de/isip/servlet/isip-de/entscheidungshilfen/gruenland

TerminDüngerart
NPK
Dünger Menge g/m2Stickstoff Menge g/m2
Startdüngung
März / April
28+5+15358,4
Erhaltungsdüngung
Juni
20+5+10306
Erhaltungsdüngung
August
20+5+10307
Herbstdüngung
Oktober / November
14+0+19253,5
Summe N:24,9 g/m2
Beispiel eines Düngeplans


Bei diesem Plan wird die größere N-Menge in der ersten Jahreshälfte verabreicht. Die ist auch notwendig da der Stickstoffbedarf des Rasens in der ersten Jahreshälfte am größten ist.

Diagramm zum Stickstoffbedarf von Rasen im Jahresverlauf.
Diagramm zum Stickstoffbedarf von Rasen im Jahresverlauf.

(Quelle: Hauert.com – Grafik aus das Wichtigste zur Düngung S. 65)

Eventuelle Ausgleichsdüngungen mit Kalium und Magnesium können im Frühjahr oder Spätsommer durchgeführt werden.

Die Herbstdüngung mit einem Kalium-betonten Dünger kann an geeigneten Standorten (geringe Schneeerwartung) durchaus ab Mitte Oktober bzw. Anfang November erfolgen.